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Edition Bayern 8: Aschaffenburg und der bayerische Untermain

02.01.0012

Herausgegeben vom Haus der Bayerischen Geschichte. Augsburg 2012, 88 Seiten, über 100 farbige Abbildungen.

Umsatzsteuerfrei nach §4 Nr.20 UStG

 

Wald und Fluss, Stein und Wein prägen die Region um die nördlichste Stadt Bayerns. Aschaffenburg und die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg zeichnen sich durch eine reiche Geschichte, landschaftlichen bzw. städtebaulichen Reiz, ein starkes Wirtschaftsleben über die Zeiten hinweg, ein reiches kulturelles Erbe aus.
Es war die Zugehörigkeit zum Mainzer Kurfürstentum, welche die Region über viele Jahrhunderte prägte. Unter dem Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Albrecht von Brandenburg, der in den Wirren der Reformationszeit seine Residenz in Aschaffenburg nahm, kamen viele Kunstschätze in die Stadt. Das so genannte „Hallesche Heiltum“, die kostbare Reliquiensammlung des Kardinals, nimmt dabei eine Sonderstellung ein. Diese reich illustrierte Schau einer der größten Reliquiensammlungen Deutschlands ist heute nur mehr in einer Handschrift in der Aschaffenburger Hofbibliothek überliefert. Das Haus der Bayerischen Geschichte hat in einer aufwändig produzierten CD-ROM diese Kostbarkeit der spätmittelalterlichen Reliquienfrömmigkeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit dem für Kardinal Albrecht tätigen Matthias Grünewald war Aschaffenburg Wirkungsort eines bis heute als „Rätsel Grünewald“, wie die 2002/03 veranstaltete Landesausstellung betitelt war, zu den bedeutendsten Protagonisten seiner Zeit zählenden Künstlers. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielte die Stadt nochmals eine nicht unwichtige Rolle in den territorialen Umwälzungen der napoleonischen Zeit. Nach der
Eroberung von Mainz durch französische Truppen wurde Aschaffenburg zunächst der Regierungssitz des Erzbistums. Für Carl Theodor von Dalberg, den letzten Kanzler des Reichs, wurde mit dem Fürstentum
Aschaffenburg sogar ein eigener Staat geschaffen und bis 1813 war Aschaffenburg der Sitz des Großherzogtums Frankfurt. Die Eingliederung nach Bayern als Folge des Wiener Kongresses brachte Aschaffenburg jetzt zwar an die Peripherie des groß gewordenen Bayerns, die Mainzer Verbindungen sind aber mit der Zugehörigkeit Aschaffenburgs zur Metropolregion FrankfurtRheinMain bis heute noch lebendig.